Nomen-Komposita – zusammengesetzte Wörter

Im Deutschen können aus zwei oder mehrere Wörtern ein neues Wort gebildet werden. Diese Besonderheit der deutschen Sprache ermöglicht es, dass man schnell und einfach neue Wörter bauen kann. Viele solcher zusammengesetzten Wörter gehören zum Grundwortschatz der deutschen Sprachen und erlauben auch sprachliche Spielereien.

Ein Kompositum besteht immer aus mindestens zwei Wörtern und endet immer mit einem Nomen. Das letzte Nomen bestimmt den Artikel des Kompositums. Folgende Möglichkeiten gibt es, um zusammengesetzte Wörter zu bilden:

Nomen + Nomen

Bei Komposita aus Nomen, werden die einzelnen Nomen einfach zusammengefügt ohne Veränderung der Grundform. Die Regel lautet: Nomen + Nomen + Nomen + …

das Bett + die Decke die Bettdecke
das Auto + die Tür die Autotür
der Kaffee + die Tasse die Kaffeetasse
der Fuß + der Ball + das Spiel das Fußballspiel
der Sommer + der Schluss + der Verkauf der Sommerschlussverkauf

 

Die Bettdecke ist eine Decke für das Bett.

Die Autotür ist die Tür des Autos.

Die Kaffeetasse ist eine Tasse für den Kaffee.

Das Fußballspiel ist ein Spiel mit einem Ball, den man mit Füßen spielt.

 

Verben + Nomen

Für die Bildung von Komposita aus Verben und Nomen, wird der Verbstamm verwendet und mit dem Nomen verbunden.

gießen + die Kanne die Gießkanne
laufen + die Schuhe die Laufschuhe
fahren + der Schüler der Fahrschüler

 

Die Gießkanne ist eine Kanne zum Gießen.

Die Laufschuhe sind Schuhe zum Laufen.

Der Fahrschüler ist ein Schüler, der fahren lernt.

 

Das Verb kann auch vor einem Komposita selbst stehen.

schreiben + der Tisch + der Stuhl der Schreibtischstuhl

 

Adjektive + Nomen

Für die Bildung von Komposita aus Adjektiven und Nomen, wird ein Adjektiv vor das Nomen gestellt, um es genauer zu beschreiben.

groß + die Stadt die Großstadt
kühl + der Schrank der Kühlschrank

Das Adjektiv kann auch vor einem Komposita selbst stehen.

fünf + der Tag + die Woche die Fünftagewoche

 

Adverbien + Nomen

Für die Bildung von Komposita aus Adverbien und Nomen gilt die gleiche Regel wie für Adjektive + Nomen.

rechts + die Kurve die Rechtskurve
wohl + das Befinden das Wohlbefinden
morgen + die Dämmerung die Morgendämmerung

 

Fugenzeichen

Werden zwar für die Verbindung der einzelnen Wortarten zu einem zusammengesetzten Wort meist kein Zeichen zur Verbindung benötigt, gibt es doch Ausnahmen. Meist wird zur Bildung der ein Wortlaut eingeschoben wie -e, -(e)s, -(e)n oder -er. Diese sogenannten Fugenzeichen haben keine festen Regeln, an die man sich orientieren kann. Trotzdem wird das Fugen-s am meisten benötigt.

Das Fugenzeichen mit -e wird meist bei der Bildung von Komposita aus Verben und Nomen benötigt.

lesen + die Brille die Lesebrille
baden + das Zimmer das Badezimmer

 

Das Fugenzeichen mit -(e)s wird oft bei Nomen mit den Endungen -tum, -ling, -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht und -ung.

die Geburt + der Tag + das Geschenk das Geburtstagsgeschenk
die Trägheit + das Gesetz das Trägheitsgesetz
die Ausstellung + der Raum der Ausstellungsraum

 

Das Fugenzeichen mit -(e)n entspricht der Pluralform eines Wortes.

der Student + der Ausweis der Studentenausweis
die Straße + die Bahn die Straßenbahn

 

Das Fugenzeichen -er wird nur benutzt, wenn der Plural des Wortes mit -er gebildet wird.

das Bild + das Buch das Bilderbuch
die Kleider + der Schrank der Kleiderschrank

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