Der Genitiv

“Vom Aussterben bedroht” kennt man eigentlich nur aus der Tier und Pflanzenwelt. Es gibt einen Kasus im Deutschen, auf den das tatsächlich aber auch zutrifft: der zweite Fall, der Genitiv. Dieser antwortet auf die Frage des Besitzes “wessen?”.

Warum dieser Kasus aber so besonders ist und vielen Deutschlernern oft unbekannt ist, erklären wir euch hier!

Zunächst sollte man wissen, wie der Genitiv gebildet wird. Hierzu haben wir für jedes Genus ein kleines Beispiel aufgeführt:

die Tasche der Frau -> feminin
die Tasche des Mannes -> maskulin
die Tasche des Kindes -> neutrum
die Taschen der Kinder -> Plural

Wie man sieht, bezieht sich der Genitiv immer auf ein anderes Objekt, Substantiv oder einen Eigennamen. Für die Bildung der Endung ist dies aber uninteressant. Wie oben zu sehen ist, verändert sich das Bezugsnomen “die Tasche” nicht. Dafür jedoch der Genitiv, der auf dieses folgt. Im männlichen und neutralen Fall wird hier sogar der Artikel der Idee das zu einem “des” verändert. Außerdem wir ein -(e)s angehängt. Während bei den femininen und Pluralformen nur der Artikel die zu einem der verändert wird, ohne ein Suffix anzuhängen.

Bei Eigennamen hingegen wird einfach direkt an den Namen ein -s angefügt:

Katjas Tasche
Martins Tasche

Die Bedeutung des Kasus’ ist ganz klar: Zugehörigkeit oder Besitz.

Der Genitiv ist ein Fall, der oft vernachlässigt wird, da er immer weniger verwendet wird. Warum das so ist?

“Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod”

Tatsächlich übernimmt der Dativ immer häufiger die Rolle des Genitivs und zwar mit Hilfe der Präposition “von”:

Die Tasche von der Frau
Die Tasche von dem Mann
Die Tasche von dem Kind
Die Taschen von den Kindern

Ebenso bei Eigennamen: die Tasche von Martin, die Tasche von Katja

Vor allem in der gesprochenen Sprache wird der Genitiv kaum mehr verwendet. Deutschlerner sollten dennoch die Bildung des Kasus und die Anwendung verstehen und anwenden können.

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