Superlative Definition und Bedeutung

Geht´s noch töter? Getarnte Superlative Noch töter? Lieber nicht!

Sich selbst in seiner Leistung zu steigern, ist etwas, das viele Menschen beflügelt, das ihnen Kraft gibt und sie antreibt. Bei den Adjektiven sieht es allerdings etwas anders aus. Manche wehren sich ganz einfach dagegen, sich steigern zu lassen. Warum das so ist? Das ist aus dem einfachen Grund so, dass sie bereits perfekt sind, also nicht steigerbar. Dennoch wird gerade von Lernenden der deutschen Sprache (aber auch manchem deutschen Muttersprachler) manchmal versucht, ein Adjektiv zu steigern bzw. ihm einen Superlativ zu verpassen, obwohl es in sich schon perfekt ist. Die kleinen Perfektionisten wollen wir in diesem Beitrag näher beleuchten und ihnen damit auch die Ehre als Superadjektive erweisen.

Ein bisschen schwanger – gibt es nicht!

Nehmen wir das Adjektiv “schwanger”. Vom Prinzip her ließe es sich nach dem Muster -er bzw. am -sten auch steigern. Nur, würde das einen Sinn ergeben, kann eine Frau noch schwangerer sein? Nein, das leuchtet ein. Entweder sie ist es oder nicht. Da ist keine Steigerung drin, außer im wachsenden Umfang des Babybauchs. Ebenfalls nicht zu steigern sind Farben. Ein roter Pullover kann also nicht durch einen Pullover getoppt werden, der noch “röter” bzw “roter” ist, auch wenn das eine Kleidungsstück einen etwas kräftigeren Rotton aufweist als das andere. Hier muss man sich also mit solchen Formulierungen aus der Affäre ziehen, wie “ein etwas kräftigeres Rot”. Der Spruch, der an der Ampel gerne ertönt, wenn jemand zögerlich anfährt, dass “es nicht grüner wird”, entfällt also auch. Gerne genommen und gesteigert werden auch die beiden Kandidaten “optimal” bzw. “minimal”. Man ahnt es schon, dass sie sozusagen heimliche Superlative sind. auch wenn manch einer im Überschwang der Begeisterung von der “optimalsten Lösung” spricht, Grammatikalisch korrekt ist diese Verwendung des Superlativs nicht.

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Was ist los? Ich bin lustlos!

Auch das Adjektiv “lustlos” lässt sich nicht steigern, auch wenn sich das Gefühl, das es beschreibt, im Laufe des Tages noch steigern lässt. “Lustlos”, “planlos”, “herzlos” sind alle in sich komplett. Wenn etwas -los ist, ist es eben so, basta! Das ist, wenn man so will, ein “entweder oder Fall”. Die Formulierung “Jetzt noch fettloser” ist also falsch, auch wenn man sie als Werbeslogan zu hören bekommen könnte. Das Gleiche gilt – logisch – auch für das Adjektiv “leer”. Es ist wie das -los absolut, entweder etwas ist leer oder es muss modifiziert werden, durch die Ergänzung “halb” zum Beispiel. Nun soll noch ein Wort beleuchtet werden, das in mancher Redewendung falsch behandelt wird. Wenn jemand betont, dass er etwas “in keinster Weise” tun oder lassen würde, versteht man den Eifer dahinter, grammatikalisch korrekt ist es aber nicht, “kein” zu steigern. “Kein” ist eben auch wieder absolut, da gibt es kein Wenn und Aber. Ansonsten gilt auch für die deutsche Sprache wie für jede andere Sprache, dass sie flexibel und kreativ zu handhaben ist. Aber das darf eben nicht auf Kosten der grammatikalischen Korrektheit gehen. Tot, töter am tötesten – manch einer fühlt sich am Ende eines stressigen Tages noch töter, aber tot ist er damit noch lange nicht.

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