Der Satzbau der deutschen Sprache
Viele Deutschlerner haben Probleme mit dem deutschen Satz. Oft unterscheidet er sich von der Muttersprache und gerade die Verben sind auf den ersten Blick nicht ganz einfach. Es stellt sich immer wieder die Frage, wo das Verb in einem Satz steht und in welcher Reihenfolge die verschiedenen adverbialen Ergänzungen zu schreiben sind. So ist man beim Versuch einen gut strukturierten Satz zu bilden, unsicher und macht oft Fehler. Doch der Satzbau in der deutschen Sprache ist gar nicht so schwer, wenn man sich an ein paar einfache Regeln hält.
Das Verb steht auf Position 2
In einem Satz muss das Verb immer auf der zweiten Stelle sein und folgt nach dem Subjekt. Bei trennbaren Verben, z. B. aufstehen, steht das Präfix am Ende des Satzes. In der folgenden Tabelle kann man einige Beispiele sehen:
Position 1 |
Position 2 |
Position 3 |
Ich |
wohne |
in Stuttgart. |
Um 08:00 Uhr |
stehe |
ich auf. |
Nach der Arbeit |
treffe |
ich meine Freunde. |
TEKAMOLO
TEKAMOLO ist ein Trick, der bei der richtigen Nutzung von temporalen, kausalen, modalen und lokalen Ergänzungen hilft. Diese Ergänzungen müssen in einer richtigen Reihenfolge sein. Die Abkürzung steht für TE(mporal)- KA(usal)- MO(dal)- LO(kal) → TE-KA-MO-LO
Wenn man sich dieses Wort merkt, kann man immer die richtige Reihenfolge finden.
Beispiel: Ich fahre am Abend wegen des Regens mit dem Auto zur Arbeit.
Temporal: am Abend
Kausal: wegen des Regens
Modal: mit dem Auto
Lokal: nach Hause
Die temporalen und kausalen Ergänzungen können auch auf Position 1 stehen, aber dann muss unbedingt ein Verb in Position 2 folgen.
Beispiele
Am Abend fahre ich wegen des Regens mit dem Auto zur Arbeit.
Wegen des Regens fahre ich am Abend mit dem Auto zur Arbeit.
Nebensätze
Die Unterscheidung zwischen den Hauptsätzen und den Nebensätzen ist von großer Bedeutung. Ein Nebensatz erklärt einen Hauptsatz und gibt weitere zusätzliche Informationen. Ein Nebensatz ergänzt den Hauptsatz und die Satzstruktur ändert sich. Bei Nebensätzen ist das Verb nicht auf Position 2, sondern am Satzende.
Beispiele
Ich komme nicht, weil ich krank bin.
Ich glaube, dass er heute zu spät kommt.