Zefix! – Die zehn wichtigsten bayerischen Dialektwörter für Deutschschüler in Freising

Heute stellen wir Ihnen in unserem Blogartikel einmal die, unserer Meinung nach, wichtigsten zehn Begriffe aus dem aktuell gebräuchlichen bayerischen Dialekt vor, denen unsere Deutschschüler in Freising immer wieder einmal begegnen können. Manche davon sind ernst gemeinte, in Freising immer wieder vorzufindende Begriffe, bei ein paar haben wir aber auch ein Augenzwinkern dabei gehabt. Übrigens, eine nette Handy-App zum Übersetzen von Hochdeutschen Sätzen ins reinbayerische Dialekt-Speek findet man im Play Store von Android. Wir wünschen viel Spaß mit den Begriffen!

Zefix des gibt’s doch net! 

Zefix ist einer der vielen, aber wohl auch der harmloseste aller Kraftausrücke im Bayerischen. Im Hochdeutschen würde man anstatt zefix wohl eher verdammt nochmal oder verflixt sagen. Zefix ist aber auch nur eine Abkürzung eines anderen bayerischen Wortes, und zwar Kruzifix, was nichts anderes bedeutet, als das kleine Jesuskreuz, was in jeder bayersichen Schule über der Tür schwebt. Es ist also ein recht alter, christlicher Fluch, den hier in Freising immer wieder mal jemand ausstößt!

Servus, griaß di, pfiati! – Hallo und tschüss auf Bayerisch – Auf dem Land normal!

Servus, griaß di, pfiati - Begrüßungen und Verabschiedung im BayrischenServus leitet sich aus dem gleichnamigen lateinischem Wort ab, was nichts anderes als Sklave oder der Knecht bedeutet, so meint man wenn man Servus sagt, nicht das der gegenüber ein Sklave ist, sondern so etwas wie „Ich bin dein Diener“ oder „zu Diensten”. Mittlerweile hat es sich auch eingebürgert, Servus beim Verabschieden zu sagen. Griaß di! ist eine weitere Form Hallo zu sagen, die eine Abkürzung von “Grüße dich Gott” sein sollPfiat di ist auch nur eine Kurzform einer schon vorhandenen Art Tschüss zu sagen, und zwar Behüte dich Gott! Wie man sieht, geht es in Bayern immer noch sehr katholisch-christlich zu, die Grußworte haben oft einen religiösen Hintergrund. Auf dem Land findet man diese Begriffe sogar recht häufig neben den offiziellen Ortsschildern als netter Hinweis, dass man hier eben noch den bayerischen Dialekt “live” erleben kann.

Hoif’ da god! – Gesundheit!

Anstatt jemandem normal Gesundheit zu sagen, benutzen viele Bayer den Begriff Helf dir Gott, welcher das gleiche meinen soll, aber auch hier hat es etwas mit Gott zu tun.  Die Intention hinter diesem Wort ist, dass Gott dich vor deinem Niesen beschützen soll bzw. den kurzen Moment der “Todesgefahr” beim Niesen abhalten soll. Auch hier mischt sich Konservativismus mit etwas übertriebenem Aberglauben, aber viel hilft viel, sagt sich da der Bayer!

Pfui daifi! – Ekelhaft 

“Pfui Deife!” ruft man aus, wenn man etwas Abstoßendes sieht, riecht oder schmeckt. Diese Redewendung setzt sich aus dem Ausruf Pfui (Ekelhaft! Igitt!) und dem Wort Deife (Teufel) zusammen. In anderen Orten Deutschlands würde man hier wohl eher einfacg Igitt oder Bäh sagen. Aber auch hier malt der Bayer lieber gleich mal den Teufel an die Wand!

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Der Spezl – Ein besonderer bayerischer Freund!

Spezl - Freund oder Kumpel - häufige bayrische BegriffeEin Spezl ist ein, meist recht informeller Freund. Doch er ist ein besonderer Freund, eher ein alter Bekannter, den man längere Zeit nicht gesehen hat. In Kindeskreisen sind das oft auch nicht so genau spezifizierte Kindesfreunde, mal näher, mal ferner. So kann es sein, dass alte Schulfreunde, die man aufgrund des Studiums lange nicht gesehen hat, zu Spezl werden. Ein Synonym, was man in ganz Deutschland kennt, wäre wohl der Begriff Kumpel oder im neueren Deutsch “Buddy”, wobei der Spezl oder auch Spezi genannt, nicht unbedingt der bester Freund sein muss.

 

Das Noagerl – Ganz wichtig auf dem Volksfest oder Münchner Oktoberfest!

Als Noagerl bezeichnet man den beim Bier- oder anderweitigem Trinken letzten übrigen Schluck, der noch unten im Maßkrug verblieben ist. In den anderen Teilen Deutschlands wird wohl das Bier immer  eergetrunken, weshalb es dafür kein Synonym oder Worte mit  ähnlicher Bedeutung gibt. Es ist meist ein fester Ausdruck: Jetzt trink halt dei letztes Noagerl auch no’ aus, is’ ja sonst a Verschwendung von dem scheena Bier! In Bayern am besten schön austrinken, sonst begeht man noch eine Sünde am Wirt.

Mei, fei, ge‘/gell’n! – Füllwörter, die nur Bayern verstehen!

Das sind die typischen bayerischen Wörter, die in fast jedem Satz vorkommen können und keinen wirklichen Kontext brauchen. Sie sind einfach Füllwörter die keine wirkliche Bedeutung haben. Am ehesten könnte man sie mit aber, doch wirklich oder wohl übersetzen. Schon in bayerischen Kindergärten sind diese Begriffe jedem Kleinkind geläufig und kommen wirklich ständig in der gesprochenen Sprache aller bayerischsprachigen Menschen im Freistaat vor. Sogar Politiker benutzen diese Floskeln immer wieder in informellen Gesprächen oder lockeren Reden.

Wolpertinger – Ein rein bayerisches Tier!

Der Wolpertinger - zehn wichitge Begriffe im Bayrischen - Bayrische FabelwesenDer Wolpertinger ist ein bayerisches Fabelwesen, dessen genauer Ursprung unklar ist. Es wird als ein Mischwesen in unterschiedlichen Formen beschrieben und  abgebildet, zum Beispiel als Eichhörnchen mit Entenschnabel oder als Hase mit Entenflügeln und Hirschgeweih.  Am beliebtestens ist sein Einsatz in der Veräppelung fremder Gäste oder Kinder, die noch nie einen Wolpertinger gesehen haben. Meist erzählen einem dann die ortsansäßigen Bayern eine wilde Geschichte darüber, wie man um Mitternacht einer Vollmondnacht mit einem grünen Leinensack und einer Pfefferbüchse bewaffnet hinter einem Busch einfangen kann. Und natürlich ist das Gelächter groß, wenn der “Zuagroaßte” dann auf diesen Spaß reingefallen ist. Ein kleiner Teil des Münchner Jagd- und Fischereimuseums enthält auch ein paar ausgetopfte Exemplare!

Tschampsterer, Stenz – Der bayerische Gigolo

Beide Begriffe beschreiben die typischen Frauenhelden, die bei jeder Frau gut ankommen, aber für was Festes eher ungeeignet, da sie an nichts anderes als Frauen denken und zur untreue neigen. Auf Neu-Hochdeutsch würde man wohl eher Playboy sagen. Wobei der Tschampsterer eher das männliche Gegenstück zur “Schnoin” ist, eine Art bayerische Verunglimpfung von Frauen, auf die man nicht zu viel setzen sollte. Der “Ewige Stenz” ist übrigens ein feststehender Begriff aus dem für Bayern immer noch heiligen “Monaco Franze” von Helmut Dietl, einer berühmten, bayerischen Serie über einen gealterten bayerischen Polizei-Gigolo aus den frühen 1980er Jahren, die noch heute Kultstatus unter vielen Bayern hat. Sie hat viele Kultausdrücke in Bayern hervorgebracht, die man noch heute immer wieder vorfinden kann.

Fuzzi – Jemand, den man nicht so recht einordnen kann!

Der Fuzzi (ausgesprochen: Futsi), ist auch recht schwierig ins Hochdeutsche zu übersetzen. Er beschreibt meist eine wenig vertrauenswürdige, männliche Person, oftmals auch jemanden auf den man dann (manchmal auch trotz Warnung) reingefallen ist oder eben eine Person, die man irgendwie nicht so recht einteilen kann, aber die von der ersten Erscheinung her eher wenig positiv auf einen wirkt.

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