Um und um zu – Der Infinitivsatz im Deutschen
Sätze mit um und um zu – Wie macht man sie richtig?
Die Präpositionen um sowie die Adverbialbestimmung um zu werden genutzt, um bestimmte Zielvorhaben des Sprechers in einem deutschen Nebensatz auszudrücken. Für Lerner von Deutsch als Fremdsprache können Sie hin und wieder verwirrend sein und darum erklären wir in diesem Blogartikel, wie beide voneinander zu unterscheiden sind und an welcher Stelle welche Form korrekt ist und auch warum dies so ist. Hier also unser Artikel zum Thema infiniter Nebensatz im Deutsch als Fremdsprache-Unterricht:
Infinitive im Deutschen: Wo können Sie stehen und wann kommt das Komma?
Grundsätzlich gilt bei deutschen Infinitivsätzen die Regel, dass sie als vollwertiger Nebensatz anzusehen und daher auch vom Hauptsatz mit einem Komma abzutrennen sind. Es gibt, anders als in manchen Sprachen wie Englisch oder vielen romanischen Sprachen auch die Möglichkeit einen Satz mit dem Infinitiv zu beginnen.
Hier einmal ein paar Beispiele:
Um zu, die Umkehrung von Haupt- und Nebensatz als Beispiel für die Infinitivverwendung im Deutschen:
Ich lerne sehr viel, um meinen Deutschtest zu bestehen.
Um meinen Deutschtest zu bestehen, lerne ich sehr viel.
Zu und zum – Was kommt wann?
Zu und zum – Was kommt wann?Auch die Präposition zu bzw. die Dativ-Variante zum (Kurzform von „zu dem“) kann alleinstehend sein (mehr dazu weiter unten). Es gelten bestimmte Regeln, wann zu ohne um gebraucht wird.
Allerdings erst einmal ein allgemeines Beispiel zum Thema „zu“ alleine im deutschen Nebensatz mit Infinitiv:
Ich habe Spaß daran, zu tanzen.
Ich habe Spaß daran, zum Tanzunterricht zu gehen. (eigentlich: zu dem Tanzunterricht, die Kurzform ist hier aber die aktuell häufigere Variante)
Es ist auch möglich einen Satz anstatt mit einer Nebensatzverbindung, mit einem präpositionalen Ausdruck (z.B. mit dem Dativ „zum“) zu verbinden, wie im obigen Beispiel gezeigt ist.
Wie kann man einen Infinitivsatz erkennen?
Wenn ein Verb im Infinitiv an letzter Stelle des Satzes steht und ihm das Wort „zu“ direkt vorangestellt ist oder ein sogenanntes trennbares Verb vorliegt (das bedeutet, dass das Wort „zu“ in das Verb eingefügt wird z.B. auszusagen) und noch zusätzlich das Wort „um“ zuvor steht, spricht man von einer nebensatzwertigen Infinitivphrase. Auch Finalphrase genannt, da sie am Ende des Satzkonstrukts steht. Dieser Teil muss mit einem Komma abgetrennt werden.
Im Folgenden ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Ich gehe früh ins Bett, um auszuschlafen.
Welchem Zweck dient der Finalsatz und wie ist er aufgebaut?
Er gibt die Absicht oder das Ziel einer Handlung oder eines Sachverhalts an. Ein finaler Nebensatz wird mit der Konjunktion „um“ eingeleitet. Am Ende des Finalsatzes steht das Verb im Infinitiv mit dem Wort „zu“. Als zweite Variante gibt es noch das trennbare Verb, bei dem das Wort „zu“ zwischen die Vorsilbe und dem Hauptteil des Verbs eingefügt wird. Außerdem muss das Verb im übergeordneten Satz und der Finalphrase gleich sein, da der Finalsatz kein Subjekt hat.
Weitere Beispiele mit „zu“ und trennbaren Verben:
Ich bin gekommen, um meinem Einkauf zu machen.
Ich bin gekommen, um einzukaufen.
