Sprachblamagen weltweit – Wenn (fehlende) Fremdsprachenkenntnisse peinlich sein können

In diesem Blogartikel erklären wir Ihnen einmal, wann es von Vorteil sein kann, Fremdsprachen von Grund auf sehr gut zu können aber auch wann es sich mal überraschenderweise zum Nachteil entwickeln kann, eine bestimmte Sprache auf einem sehr hohen Niveau zu beherrschen.  Beginnen möchten wir mit dem zweiteren Teil, denn nicht überall stoßen Deutsche auf Gegenliebe, wenn sie mit perfekten Sprachkenntnissen in den jeweiligen Muttersprachler-Ländern auftrumpfen möchten.

Wenn Fremdsprachenkenntnisse im Ausland auf einmal peinlich sein können

Es gibt unterschiedliche Reaktionen im jeweiligen Land darauf, wenn jemand mit anfänglichen oder auch sehr guten Sprachkenntnissen dort glänzen möchte. Die einen sind rücksichtsloser als die ande­ren. Im Folgendem erfahren Sie jeweils für einige Länder mehr darüber.

Frankreich:

Die Franzosen schätzen es sehr, wenn die Ausländer Französisch sprechen, denn für sie gibt es praktisch keine andere Sprache, zumindest innerhalb Frankreichs. Jedoch sollten Sie sich nicht als ein Franzose ausgeben oder sprachlich einem Muttersprachler nahekommen, denn dies finden die Einhei­mischen unverschämt und das führt möglicherweise zu Konflikten. In Frankreich können Sie sich ein paar sprachliche Fehler er­lauben und Ihr leichter oder starker Akzent kann oder sollte sogar bleiben.

USA:

Die Amerikaner sind pflegeleichter als die Franzosen und haben nichts gegen die perfekte englische Sprache der Ausländer, da für sie keine andere in Frage kommt. Jedoch sollte man beim Gegenteil auch Rücksicht nehmen, denn Amerikaner sind meistens beim Erlernen einer Fremdsprache entweder völlig ungeübt oder sehen auch keinen Sinn darin, ähnlich kann es oft mit den weltweiten Geographiekenntnissen der Amerikaner sein.

Asien

Hier gibt es mehrere Kulturen und jede davon ist anders. Dementsprechend beachten Sie auf fol­gende Verhaltensweisen:

Wollen Sie für Fremde vorgeführt werden, eine Fernsehshow und die große Aufmerksamkeit erhal­ten?

Wenn ja, dann werden Sie in China ein seltenes Exemplar. Dies können Sie mit der ausgezeichneten chinesischen Sprache erreichen. Ansonsten empfehlen wir Ihnen die Sprache nur gut zu beherrschen oder Sie lassen es bleiben und sprechen bzw. lernen dafür eine andere Sprache. Die Wahl bleibt Ihnen überlassen.

Die Japaner hingegen sind genauso wie die Franzosen. Sie wollen nur, dass die Ausländer mit ihrer Sprache gut umgehen können. Sie beurteilen diejenigen, die von ihresgleichen kaum abheben, als ekelhaft. Sie nehmen es nicht wahr, dass andere ihre einzigartige Sprache bewältigen können.

Dazu gibt es dann allerdings eben auch noch das Gegenteil, und zwar dann, wenn die sprachlichen Feinheiten beim Umgang mit bestimmten Vokabeln oder der vorher nicht bedachten möglichen Bedeutung eines Produkt- oder Markennamens im Ausland nicht bedacht oder völlig ignoriert worden sind. Das sehen wir uns mal im zweiten Teil unseres Blogs an.

Akkusativ und Dativ im Deutschen - 3. und 4. Fall

Ärgernisse im Unternehmen – Sprachliche Pannen bei Produkt- und Markennamen

Viele große Firmen betreiben einen Heidenaufwand bei der Benennung vom neuen internationalen Produkt, um diese Missverständnisse zu vermeiden. Dadurch entstand eine Vielzahl von idiotischen Namensgebungen, die kaum zum Erfolg geführt haben. Aber auch internationalen Konzernen gelingt es nicht immer.

Die fünf größten Marken-Missgeschicke mit Sprachen:

1. Panasonic:

Die Firma hatte in den 90er-Jahren nur das Ziel den US-PC-Markt zu erobern. Um dieses Ziel zu errei­chen, haben sich die Japaner an den klassischen Cartoon-Charakter Woody Woodpecker orientiert und den Namen „The Woody“ für das Produkt, Touch-Computer, ausgewählt. Dumm nur, dass die Engländer unter diesem Begriff nicht nur ans Holz denken, sondern ruft auch Assoziationen des männlichen Geschlechtsorgans hervor. Der Slogan „Touch the Woody“ (Berühre den Stamm“) hat es nicht besser gemacht.

2. KFC

Diese Fastfood-Kette hat den Slogan „It’s fingerlickin’ good!“, der auch seine Bedeutung auf den Punkt bringt, denn jeder schleckt seine Finger ab, weil die Hähnchen so gut sind. Aber in den 80er-Jahren unterlief der Firma beim Übersetzen ins Chinesische ein Fehler. In China hieß der Leitspruch „Iss deine Finger auf!“ Es ist unbekannt, ob die Chinesen das auch gemacht haben. Jedoch ist das Un­ternehmen immer noch im Reich der Mitte vertreten.

3. Braniff

Hierbei wollte die amerikanische Airline damit aufmerksam machen, dass die Passagiere in luxuriö­sen Ledersesseln fliegen. Das Motto „Fly in leather“ ist bei der USA sehr gut angekommen. Allerdings scheiterte es in Mexiko, denn die Aufforderung „Vuela en Cuero“ ähnelt sich zu sehr an dem Satz „Vuela en Cueros“, welches als „Fliegen Sie nackt“ bedeutet.

4. Pampers

Die Deutschen gaben im Jahr 2010 an, dass die Marke „P&G“, die vertrauensvollste ist. Aber es herrschte in Japan misstrauen, weil für sie der Kinder bringende Storch unbekannt ist. Deswegen stand für die Japaner fest, dass der Storch ein Baby-Kidnapper ist, und darum kauften die Japaner das Produkt nicht.

5. Mitsubishi

Sprachpannen bei Markennamen

In diesem Unternehmen gab es ein Geländewagen namens „Pajero“, der die Eigenschaften einer ge­schmeidigen und anmutigen Katze besitzt. Dies wollten die Japaner erreichen. Dummerweise bedeu­tet dieser Name in anderen Sprachen etwas Unterschiedliches. In spanischsprachigen Ländern wird er nicht nur als eine feline Eleganz, sondern auch als „Wichser“ dargestellt. Deshalb heißt der SUV „Mon­tero“. Wer den Spruch „Jeder Popel fährt Opel“ kennt, weiß auch warum.

Weitere Skandale in der Autobranche finden Sie im folgenden Link: https://www.welt.de/mo­tor/modelle/article151787077/Autokonzern-benennt-Kleinwagen-wegen-Zika-Virus-um.html

Hierbei folgende weitere Beispiele, die vor längere Zeit mal auf dem Markt waren, aber sprachliche Fauxpas enthielten:

i-MiEV (Toyota):

Das japanische Elektroauto löste bei den Deutschen kaum die Assoziation „umweltfreundlich“ aus.

Persil (Henkel):

Das Waschmittel wurde in Frankreich in „Le Chat“ umbenannt, weil sie auf Französisch „Petersilie“ heißt und das trägt nicht die überragende Waschkraft bei.

Phanodorm (Merck):

Das Schlafmittel kam in Italien nicht so gut an, weil die Italiener es als „Lässt einen nicht schlafen“ ge­lesen und verstanden haben.

Fazit

Es ist in Ordnung hin und wieder ins Fettnäpfchen zu treten, insbesondere beim anfänglichen Sprachenlernen, aber langfristig und besonders dann, wenn viel Geld auf dem Spiel steht, können besonders fehlende Sprachkenntnisse oder eben auch das Gespür dafür dann sehr viel Geld kosten.

 

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