Adjektive als Nomen – substantivierte Adjektive

Die Groß- und Kleinschreibung stellt für viele Deutschlerner eine Schwierigkeit dar, weil in vielen anderen Sprachen zumeist klein geschrieben wird. Die Regel, dass man Nomen im Deutschen groß schreibt und die anderen Wörter klein, hilft bereits vielen weiter. Doch manchmal findet man auch andere Wortarten wie zum Beispiel Adjektive groß geschrieben, nämlich dann, wenn diese als Nomen verwendet werden.

Wie das genau funktioniert, wollen wir euch jetzt zeigen!

Funktion der substantivierten Adjektive

Adjektive, die groß geschrieben werden, weil sie als Nomen verwendet werden, nennt man „substantivierte Adjektive“. Mit ihnen werden meistens Personen oder Abstrakta bezeichnet. So wird zum Beispiel „die große Tochter“ zu „die Große“. Oder „eine nähere Information“ verwandelt sich in „etwas Näheres“.

Mit dieser Substantivierung lassen sich einerseits Wiederholungen vermeiden, denn man muss nicht immer das Wort „Tochter“ in jedem Satz benutzen. Andererseits kann man mit dieser Technik ganze Nebensätze verkürzen. „Die Person, die gesund ist“ wird zu einem oder einer „Gesunden“.

Formen von Adjektiven als Nomen

Wenn man sich die substantivierten Adjektive genauer betrachtet, fällt einem auf, dass sie sowohl maskuline, feminine und auch neutrale Formen bilden. Die femininen und maskulinen Formen bezeichnen Personen, wohingegen die neutralen Formen Abstrakta benennen.

Allen Adjektiven, die als Nomen verwendet werden, ist gemeinsam, dass man sie nach den Regeln der Adjektivdeklinationen bilden muss.

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Bezeichnungen von Personen

Um Personen zu bezeichnen, verwendet man die maskuline oder feminine Form der substantivierten Adjektive.

Maskulines Nomen Feminines Nomen Adjektiv
der Arbeitslose – ein Arbeitsloser die / eine Arbeitslose arbeitslos
der Erwachsene – ein Erwachsener die / eine Erwachsene erwachsen
der Jugendliche – ein Jugendlicher die / eine Jugendliche jugendlich
der Kranke – ein Kranker die / eine Kranke krank

Nicht nur „echte“ Adjektiven können zu Nomen umgeformt werden, sondern auch Adjektive, die aus einer Partizip I- oder Partizip II-Form gebildet werden.

Maskulines Nomen Feminines Nomen Partizip I / Partizip II
der Reisende – ein Reisender die / eine Reisende reisend
der Schlafende – ein Schlafender die / eine Schlafende schlafend
der Beschenkte – ein Beschenkter die / eine Beschenkte beschenkt
der Vorgesetzte – ein Vorgesetzter die / eine Vorgesetzte vorgesetzt

Bezeichnungen von Abstrakta

Abstrakte Nomen, die aus Adjektiven gebildet werden, verwenden immer die neutrale Form.

das Interessante nichts Interessantes interessant
das Neue etwas Neues neu
das Alte wenig Altes alt
das Gute viel Gutes gut

Substantivierte Adjektive – kurz zusammengefasst

Adjektive werden groß geschrieben, wenn sie als Nomen verwendet werden. Dabei ist aber zu beachten, dass sie, anders als „echte“ Nomen, nach den Regeln der Adjektivdeklinationen gebildet werden müssen. Adjektive werden als Nomen verwendet, um Wiederholungen oder Nebensätze zu vermeiden.

Substantivierte Adjektive bezeichnen in der maskulinen oder femininen Form Personen, während die neutrale Form für die Bezeichnung von Abstrakta verwendet wird.

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